Uns reichen keine Blumen – Aktionen zum Valentinstag

Zum Valentinstag gab es von Aktivistinnen der Perspektive Kommunismus sowie Freundinnen aus weiteren politischen Zusammenhängen Mobilisierungsaktionen zum Frauenkampftag 2020. Damit machten sie deutlich, dass Pralinen, Rosen oder andere Geschenke nicht annähernd ein Ausgleich dafür sind, wie Frauen tagtäglich in dieser Gesellschaft ausgebeutet werden: Durch schlecht bezahlte Lohnarbeit und einen Haufen unbezahlter Reproduktionsarbeit.

> Mehr Bilder zu der Aktion gibt es hier

Die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen in Lohnarbeit resultiert nicht nur daraus, dass viele Frauen in sogenannten „typischen Frauenberufen“ beschäftigt sind, die grundsätzlich geringer entlohnt werden. Auch bei vergleichbaren Tätigkeiten und Qualifikationen verdienen Frauen zwischen 2 und 7 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Gleichzeitig übernehmen wir Frauen die meiste Haus- und Reproduktionsarbeit – unbezahlt und als sei es unsere Bestimmung. Folgen davon sind – trotz hoher Arbeitsbelastung – wenig Geld zum täglichen Leben, eine finanzielle Abhängigkeit vom Partner oder (Alters-)Armut.

Die doppelte Ausbeutung ist Teil des Systems. So wird durch die geringere Bezahlung von Frauen der Profit der Unternehmen erhöht und die Klasse der Lohnabhängigen anhand des Geschlechts gespalten. Durch die unbezahlte Reproduktionsarbeit zu Hause wird aber auch sichergestellt, dass der Mann möglichst lange fit für den Arbeitsmarkt bleibt. Dabei geht es nicht nur um die Frage der Essenzubereitung und die Abmahme der Hausarbeit, sondern auch um den psychischen (Wieder-)Aufbau.

Als Frauen werden wir jedoch nicht nur doppelt ausgebeutet – wir haben auch ein doppeltes Interesse an der Überwindung der kapitalistischen Verhältnisse! Diese stehen uns im Weg, wenn wir die Unterdrückung der Frau beenden wollen. Organisieren wir uns als Frauen und werden wir mehr, die gemeinsam für die Überwindung der patriarchalen und kapitalistischen Verhältnisse kämpfen!

Am 8. März auf die Straße – Für Frauenbefreiung und Kommunismus!

Villingen-Schwenningen: Kundegbung
8.März, 14:00 Uhr, Latschariplatz, Villingen

Köln: Antikapitalistischer-antifaschistischer FLINT* Block
08. März 2020, 15:00 Uhr am Roncalliplatz

Stuttgart: Frauenkampftag-Demonstration
8. März 2020, 11:30 Uhr am Karlsplatz

München: Demonstration
8. März 2020, 13: 00 Uhr am Marienplatz


Links zu den einzelnen Städteberichten:

Karlsruhe: https://de.indymedia.org/node/65672
Stuttgart: https://de.indymedia.org/node/65497
Köln: https://de.indymedia.org/node/65472
München: https://www.facebook.com/RotesMuenchen
Hamburg: https://www.facebook.com/roterahh/
Burg: https://www.facebook.com/Roter-Aufbau-Burg-1643603175760479/
Villingen-Schwenningen: https://de.indymedia.org/node/65783

 

Bericht aus Villingen-Schwenningen:

Uns reichen keine Blumen – wir kämpfen für Frauenbewegung und Kommunismus.

Deshalb haben wir in Villingen-Schwenningen rund um den Valentinstag das Stadtbild mit unseren eigenen Inhalten verschönert…

So auch bei Continental. Die Continental AG ist ein großes DAX Unternehmen, Autozulieferer und baut aktuell weltweit massiv Stellen ab. Die Autoindustrie steckt schließlich in der Krise.

Viele, besonders Frauen, arbeiten dort als ungelernte Kräfte am unteren Ende der Lohnskala, in anstrengender Schichtarbeit, in Teilzeit oder über Zeitarbeitsfirmen wenn für größere Aufträge kurzfristig mehr Arbeitskräfte gebraucht werden. Da hilft es auch nichts, dass Continental damit wirbt, den Vorstand mit mehrere Frauen zu besetzten. Da macht es für uns lohnabhängigen Frauen kein Unterschied ob Frauen oder Männer in der Chefetage sitzen. Ihr Job ist, das Unternehmen so zu leiten, dass es möglichst viel Profit erwirtschaftet. Also genauso Leute zu entlassen, Löhne zu drücken und das für sie Maximale aus unserer Arbeitskraft heraus zu holenauf unsere Kosten.

Und Zuhause, in der Familie dürfen wir dann unbezahlt weiterarbeiten.

Da helfen auch keine Blumen am Valentinstag. Dieser Tag soll für Romantik und Zweisamkeit stehen, ein Tag, an dem Frauen Zuwendung in Form von Blumen und Pralinen bekommen. Damit wird Frau umworben, besänftigt, beschenkt vom Mann und als Dreingabe gibt es reaktionäre Rollenbilder, sexistische Werbung und dient auch noch der Verkaufssteigerung. Und weil das so schön funktioniert, wird versucht den 8.März, den internationalen Frauentag, wenn er denn nicht totzuschweigen ist, nebenbei ähnlich zu vermarkten.

Der 8.März ist der Tag, an dem Frauen weltweit auf die Straße gehen: gegen Diskriminierung und Ausbeutung, für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen.

Klar ist für uns dabei: Die Unterdrückung der Frau hat System und für den Kapitalismus viele Vorteile. Eine wirkliche Gleichberechtigung werden wir erst mit der Überwindung der kapitalistischen Gesellschaft erreichen können.Deshalb kämpfen wir für eine solidarische Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung.

Wir lassen uns nicht abspeisen, weder mit Blumen noch mit kleinere Zugeständnissen! Wir kämpfen für Frauenbewegung und Kommunismus.

Heraus zum Frauenkampftag.

Kundgebung, 8. März, 14 Uhr, Latschariplatz, Villingen