Die Demonstration am 8.März in Schwenningen

Am Frauen*kampftag gehen in Villingen-Schwenningen über 80 Menschen selbstbewusst auf die Straße. Frauen* … weiter bis wir frei sind unter diesem Motto hatte das Bündnis 8Maerz zur Demonstration in Schwenningen aufgerufen. Und es zeigte sich, dass es nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist in den Zeiten der Pandemie den Frauen*kampf, antikapitalistisch und selbstbestimmt, auf die Straße zu tragen. Über 80 Frauen, junge und ältere, unterstützt von einem kleineren Teil solidarischer Männer, die sich im hinteren Teil der Demonstration einreihten, brachten klar zum Ausdruck: ein gesellschaftliches System, das auf Ausbeutung begründet ist, bringt vor allem uns Frauen* nichts außer Verschlechterung. Bei der Auftaktkundgebung die um 17:30, auf dem Marktplatz begann, wurde das in der Rede vom Bündnis 8Maerz so formuliert: Gerade in der Krise und Pandemie zeigt sich, dass ohne die Arbeit von Frauen* nichts geht. Weder in den schlecht bezahlten Pfelgeberufen noch in der unbezahlten Sorge und Reproduktionsarbeit. Deutlich machte die Rednerin: Wir Frauen* sind nicht bereit, das immer weiter hinzunehmen.

Mit der Demonstration brachten wir klar zum Ausdruck, dass wir wütend sind, wenn sexistische Anmache, Diskrimiminierung und Gewalt gegen Frauen als Teil des gewöhnlichen, wenn auch bedauernswerten Teil des Alltags, hier hingenommen werden. In dieser Gesellschaft wird Gewalt gegen Frauen als Einzelfälle oder Ausraster von Männern bagatellisiert. Darauf ging auch die Rednerin der alevitischen Jugend bei einem Zwischenstopp der Demonstration auf einer Straßenkreuzung am Eingang der Fußgängerzone ein. Bei der „spontanen“ Zwischenkungebung brachte sie die Empörung über die alltäglichen Femizide in der Türkei und die sanfte Behandlung und Tolerierung der Täter zum Ausdruck. Für kurze Zeit stand der Feierabendverkehr still.
Bei der Abschlusskundgebung in der Fußgängerzone gab es nach einer kurzen Rede der Vertreterin von Yeni Kadin zum Ende der Demonstration eine kleine Aktion. Um auf die prekäre Situation und die oft miesen Arbeitsbedingungen der im Einzelhandel arbeitenden Frauen*, aufmerksam zu machen und Solidarität zu zeigen, wurden an der C&A Filiale Banner und Klebe-Plakate angebracht.

Bereits im Vorfeld haben verschiedene Aktionen stattgefunden, unser Tag war ein schöner und selbstbewusster Tag. Daran gilt es anzuknüpfen. Wir kämpfen weiter 365 Tage in Jahr für Anerkennung, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung. Bis wir frei sind.