2017: Kunst & Propaganda zum Frauenkampftag

Zum Frauenkampftag in Villingen-Schwenningen entstanden in der Stadt mehrer Wandbilder. Eins der Bilder zeigt, unter der Parole, ‚Frauen die Kämpfen sind Frauen die leben‘ die in Rojava/ Nordsyrien gefallenen Internationalistin Ivana Hoffmann.

1911 fand zum ersten mal der internationale Frauenkampftag statt. Seit dem wurden in langen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen vieles erkämpft was uns heute selbstverständlich scheint. Frauen dürfen wählen, dürfen ohne die Einwilligung ihres Ehepartners zur Arbeit gehen und sind rechtlich gleichgestellt. Der Frauenkampftag am 8. März ist aber kein Relikt aus vergangenen Zeiten.

Zuletzt durch #MeToo schaffte es Sexismus und Gewalt gegen Frauen bis in die Schlagzeilen der Bildzeitung. In der öffentlichen Debatte wird die Gewalt gegen Frauen jedoch fast immer auf einzelne Ereignisse reduziert. Der gesellschaftliche Kontext findet so kaum Beachtung. Und Gewalt gegen Frauen ist keine Frage der Herkunft!

Die Unterdrückung der Frau durch den Mann, das Patriarchat, ist kein neues Phänomen des heutigen Kapitalismus. Neu ist dagegen die scheinbare Freiheit, die juristische Gleichstellung auf dem Papier. Dabei ist es kein Geheimnis, dass die meisten Frauen für die selbe Arbeit deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Frauen sind häufiger von Armut betroffen, sind besonders oft in schlechter bezahlten Berufen wie der Pflege beschäftigt oder finden sich in prekären Teilzeitjobs.

Frauen werden auf doppelte Weise ausgebeutet. Ausgebeutet durch das Kapital, gleich ihren männlichen Kollegen und zugleich durch die Tatsache, dass das Aufziehen der Kinder, die Erledigung des Haushalts noch immer als Angelegenheit der Frau gesehen wird und diese für die Gesellschaft notwendige Reproduktionsarbeit meist unbezahlt im privaten Rahmen stattfindet.

Um die Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen in der Gesellschaft zu beenden, wird es schlussendlich nicht ausreichen mehr Kitaplätze, gleiche Löhne und ein Ende sexistischer Werbung zu fordern. Nur im Zuge der Befreiung aller Menschen und der Überwindung kapitalistischer Ausbeutung wird auch die volle Emanzipation der Frau möglich sein.

Mit der Macht des Kapitals zu brechen – dazu gibt es keine Alternative.