Aufruf Villingen-Schwenningen: FRAUEN* ERKÄMPFEN WIR UNS DIE ZUKUNFT

Sind wir Frauen* nicht schon alle gleichberechtigt und frei? Schließlich dürfen wir wählen gehen, arbeiten und studieren…

Viele Verbesserungen wurden erreicht: das Frauenwahlrecht, die Gleichstellung der Frau zumindest auf dem Papier, das Recht zu Arbeiten ohne Erlaubnis des Gatten… das haben wir uns erkämpft! Geschenkt bekommen wir nichts!

Aber wir verdienen immer noch weniger als Männer, sind zusätzlich für Haushalt, Erziehung der Kinder und die Pflege von Angehörigen verantwortlich –privat und völlig unbezahlt, das kostet unsere Kraft und Zeit. Zeit, die wir für uns haben und sinnvoll nutzen wollen. Abgesehen von der unbezahlten Arbeit zu Hause, arbeiten wir häufig in schlechter bezahlten Berufen, in Teilzeit, befristet, unsicher. Deshalb sind wir besonders oft von Armut betroffen, sei es jetzt oder später im Alter.

Und auch Sexismus gehört für viele von uns zum Alltag, zu Hause, bei der Arbeit und beim Feiern. Sexualisierte Gewalt, bis hin zu Morden, die am häufigsten in der eigenen Familie vorkommen, ist traurige Realität auch in Deutschland. Die finanzielle Lage und die Abhängigkeit vom „Partner“ führen dazu, dass viele von uns sich nicht aus gewaltvollen Beziehungen lösen (können).

Die erkämpften Errungenschaften der Frauen*bewegung werden zusätzlich vom Antifeminismus der Rechten und Konservativen angegriffen. Die Zeit soll zurückgedreht werden und die Frau zurück ins Haus und an den Herd.

Aber nicht mit uns!

Wie wir kämpfen Frauen* weltweit für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen und gegen sexuelle Gewalt. Sie tragen ihren Unmut auf die Straße, streiten, streiken und leisten Widerstand.

In Chile, wo Frauen* bei den Demonstrationen und Protesten besonders häufig mit sexueller Gewalt der Einsatzkräfte konfrontiert sind, in Argentinien, wo es riesige Proteste gegen Gewalt an Frauen und Femizide (Morde an Frauen) gibt. Und um auf die schlechter bezahlten Jobs und die unbezahlte Hausarbeit aufmerksam zu machen und tatsächliche Gleichberechtigung zu fordern, streikten in Spanien, Italien und zuletzt in der Schweiz hunderttausende Frauen*…um nur einige Beispiele zu nennen.

So sehr sich die Kämpfe auch unterscheiden, sie beziehen sich aufeinander, lernen voneinander und haben im Kern das gleiche Ziel: die Befreiung der Frau*.

Die Unterdrückung der Frau* hat System und ist ein gesellschaftliches Problem. Die Gesellschaft lässt sich jedoch ändern. Dafür ist es notwendig, dass wir gemeinsam für Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Anerkennung, für mehr Respekt und mehr Zeit für uns, kämpfen.

Es gibt tausend Gründe gerade jetzt, am 8. März auf die Straße zu gehen. Geschenkt wird uns nichts! Erkämpfen wir uns unsere Zukunft.

Heraus zum 8. März

 

KNEIPENABEND

Freitag, 28. Februar, 20 Uhr, Linkes Zentrum Mathilde Müller, Schwenningen

Infos zu Aktionen rund um den 8. März, Blick auf Frauen*bewegungen in verschiedenen Ländern, Quiz und mehr gibt es an diesem Abend im Linken Zentrum Mathilde Müller. Nicht nur Frauen* sind herzlich eingeladen.

 

KUNDGEBUNG

Sonntag, 8. März, 14 Uhr, Latschariplatz, Villingen

Es gibt tausend Gründe… Frauen* erkämpfen wir uns die Zukunft!