Über uns

Das 8.März Treffen ist ein offenes Treffen von Frauen*, das regelmäßig stattfindet. Mit unserem Treffen wollen wir einen Ort schaffen, an dem wir uns gemeinsam bilden, aktiv werden und uns kollektiv stärken können.

Den Kampf um unsere Befreiung müssen wir selbst führen. Dafür brauchen wir den eigenen Raum als Frauen*, um unsere Erfahrungen auszutauschen, uns gegenseitig zu unterstützen und unsere Kräfte zu bündeln, damit wir nicht vereinzelt bleiben. Denn dieses System patriarchaler Herrschaft und kapitalistischer Ausbeutung werden wir nur überwinden können, wenn wir uns zusammenschließen. Mit dem Namen 8. März Treffen nehmen wir Bezug auf den Internationalen Frauen*kampftag, wir verstehen uns als Teil der internationalen Arbeiter*innenbewegung für die Befreiung von Ausbeutung, Krieg und Patriarchat.

Den Begriff Frau*/Frauen* verstehen wir nicht im Sinn von Identität, sondern als gesellschaftlich definierte Kategorie. Mit der gesellschaftlichen Kategorie Mann/ Frau wird ein ausschließlich binäres, heterosexuelles Geschlecht aufrecht erhalten, darauf baut das Patriarchat. Wir lehnen diese Geschlechterzuschreibungen ab, Identität ist vielfältig. Dennoch sehen wir eine Besonderheit in der Unterdrückung und Ausbeutung der Frau*.

Die Hälfte der Menschheit ist weiblich und wird aufgrund des Geschlechts unterdrückt und ausgebeutet. Dies erleben wir in verschiedenen Formen Tag für Tag. Wir verdienen weniger als unsere männlichen Kollegen und bekommen deshalb im Alter noch häufiger als Männer eine Rente, die kaum zum leben reicht. Neben schlechter bezahlter Lohnarbeit, oft in Teilzeit, kümmern wir uns um den Großteil der Hausarbeit, die Erziehung der Kinder und die Pflege von Angehörigen. Wir erledigen die notwendige gesellschaftliche Reproduktionsarbeit, die wie naturgegeben uns Frauen* zugeordnet wird. Diese Arbeit leisten wir unbezahlt oder schlecht entlohnt. Der Kapitalismus ist auf die Reproduktionsarbeit in dieser Form, im Privaten, angewiesen.

Dieses Ausbeutungsverhältnis setzt sich in der Abwertung unserer ganzen menschlichen Existenz fort. Sexistische Kommentare und Anmache, Erniedrigung und -sexualisierte- Gewalt sind Ausdruck dieses Herrschaftsverhältnisses – also des Patriarchats, der Herrschaft des Mannes über die Frau*.

Unsere körperliche Selbstbestimmung wird immer noch mit Füßen getreten und durch den Rechtsruck weiter verschärft. Das reaktionäre Familienbild und binäre Geschlechternormen werden als das ausschließlich Normale dargestellt. Die bürgerliche Kleinfamilie soll unser Lebensmittelpunkt sein, mit dem Mann als Ernährer und der Frau* in umfassender Abhängigkeit gefangen. Mit dem Erstarken reaktionärer und faschistischer Kräfte werden unsere in langen Kämpfen errungenen Rechte und Verbesserungen frontal angegriffen.

Wir wollen als Individuen mit Stärken und Schwächen wahrgenommen werden, statt in Schubladen wie Geschlecht, Hautfarbe, Sexualität oder Herkunft gesteckt zu werden. Wir sind solidarisch mit den Kämpfen, die sich gegen Homophobie, Transphobie und andere Unterdrückungsformen richten. Erst mit der Überwindung des Patriarchats werden wir alle frei leben können.

Ohne an den Grundpfeilern der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu rütteln, kann das Patriarchat nicht überwunden werden. Nur wenn der Kapitalismus als gesellschaftliches System im gemeinsamen Kampf der Arbeiter:innenklasse, von seinem Sockel gestürzt wird, werden wir Frauen* unsere Befreiung erkämpfen können.

Deshalb ist unsere Praxis feministisch und antikapitalistisch. Wir sind solidarisch miteinander und unversöhnlich gegen das Patriarchat, die Ausbeutung von Mensch und Natur, gegen die Kriege der Herrschenden.

Wir haben uns zusammengeschlossen, weil es notwendig ist zu kämpfen

  • für ein selbstbestimmtes Leben, in dem Frauen* nicht durch Unterdrückung oder Zwang in ihrem Handeln, ihren Entscheidungen und ihren Gedanken begrenzt werden
  • für ein Leben ohne patriarchale Gewalt
  • für ein Leben ohne Ausbeutung von Mensch und Natur und ohne imperialistische Kriege

Wir sind mit den weltweiten Kämpfen von Frauen* solidarisch und mit ihnen verbunden. Der gemeinsame Kampf ist für uns zentral und ein unverzichtbarer Teil unserer internationalistischen Politik.

Du willst andere Frauen* kennenlernen, die mit Dir den gleichen Kampf führen, willst Dich einbringen und gemeinsam aktiv werden? Dann komm einfach zu unseren nächsten offenen Treffen. Die Termine findest Du auf unserer Website.

*Das Sternchen benutzen wir, weil wir damit ausdrücken, dass es nicht nur ein binäres Geschlecht gibt. Mit dem Sternchen verdeutlichen wir, dass wir uns gegen reaktionäre und rechte Stimmen stellen, die eine binäre Geschlechtervorstellung als das Einzige, was sein darf, propagieren. Kein Sternchen verwenden wir, wenn es um um die biologischen Kategorien Frau/ Mann geht.

Die Berichte, Texte und Bilder auf dieser Website stammen nicht alle von uns. Es versteht sich von selbst, dass wir nicht zwingend alles zu 100% mittragen.