Heraus zum internationalen Frauen*kampftag 2021
Demo | 8. März | 17:30 Uhr | Schwenningen | Marktplatz
Trotz Krise und Corona, jetzt erst recht: am Internationalen Frauen*tag auf die Straße
Geschenkt wird uns nichts! Das zeigt sich noch deutlicher in der Krise und Pandemie. Vielleicht Blumen, vielleicht auch ein paar leere Worte wie wichtig wir Frauen* für die Gesellschaft als Mütter, Verkäuferinnen und Pflegekräfte seien und zur Feier noch ein „take-away-Menü“. Und dann wieder Alltag. Nicht mal ein gewöhnlicher Alltag, sondern ein noch verschärfter Corona-Alltag, der durch private Kontaktbeschränkungen, Lockdown, Unsicherheit und Vereinzelung geprägt ist. Gerade jetzt brauchen wir die Solidarität der Frauen*- und ArbeiterInnenbewegung. Uns reicht‘s.
Mit der verschärften Wirtschaftskrise werden erkämpfte Verbesserungen angegriffen: der -drohende- Verlust vor allem von ohnehin schlecht bezahlten Frauen*arbeitsplätzen im Handel und Dienstleistungsbereich, Kurzarbeit und Ausgangsbeschränkungen, die für manche von uns die eigenen vier Wände zur Falle von patriarchaler Gewalt machen, Kita-Schließungen, Onlineunterricht und Übertragung der Verantwortung dafür an uns Frauen*. Einher geht dies mit der Propagierung eines reaktionären sexistischen Frauen*bildes, das unsere Bestimmung am Herd und im Aufziehen zahlreicher Kinder im häuslichen Rahmen vorsieht.
Und wie bisher gehabt: Dass wir Frauen* für gleichwertige Arbeit immer noch über 20 Prozent weniger verdienen als Männer*, dass wir den Großteil der gesellschaftlich notwendigen Arbeit im Haushalt, bei der Kindererziehung und der Pflege von Angehörigen (Reproduktionsarbeit) als selbstverständlich und naturgegeben aufgehalst bekommen und dabei beruflich und privat als Individuen auf der Strecke bleiben, dass es zu wenig Frauenhausplätze gibt, dass vor allem Frauen* im Gesundheitswesen, in der Pflege, im Dienstleistungsbereich oft für einen Lohn, der nicht mal für ein anständiges Leben reicht, den Laden am Laufen halten, ist nicht Neues. Das nehmen wir nicht mehr hin.
Denn das Geld ist trotz der Pandemie da. Die Zahl der Millionäre und das Vermögen der Reichsten nimmt auch in dieser Krise zu, genauso wie die Zahl der Frauen*, Alleinerziehenden, RentnerInnen, prekär Beschäftigten, arbeitslos Gewordenen, die um ihre Existenz kämpfen müssen.
Und es lohnt sich und macht Mut, wenn wir Frauen* uns wehren. Das hat der Arbeitskampf im öffentlichen Dienst gezeigt, wo es gelang die Boykotthaltung des Arbeitgeberlagers aufzubrechen und vor allem die Kolleginnen aus der Pflege Lohnerhöhungen durchsetzen konnten. Dieser Kampf war Frauen*kampf.
Wie geht es weiter? Die Pandemie wird – irgendwann – wieder verschwinden und nicht mehr unseren Alltag dominieren – aber das gesellschaftliches System, das auf Ausbeutung und Konkurrenz aufgebaut ist, nicht. Und dieses System, in dem der privater Profit an erster Stelle steht, wird nicht freiwillig von der Bühne abtreten.
Dieses System bietet uns Frauen* aus der Arbeiterinnenklasse keine Perspektive. Wenn wir als Frauen* selbstbestimmt, frei von sexistischer Anmache und Gewalt, frei von patriarchalen Strukturen, ohne doppelte Ausbeutung solidarisch leben wollen, werden wir auch die Schranken des Kapitalismus überwinden müssen. Gemeinsam mit Frauen*, Kolleginnen verschiedener Herkunft, mit und ohne Migrationshintergrund für ein besseres Leben:
Am 8. März, am internationalen Frauen*kampftag auf die Straße!
Für Anerkennung, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung.
Demo | 8. März | 17:30 Uhr | Schwenningen | Marktplatz
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