Zum Equal Care Day am 1. März haben wir eine Aktion in Schwenningen gemacht um auf die Doppelbelastung von Frauen* hinzuweisen und auf die Demonstration am Frauen*kampftag zu mobilisieren.
Zu der Aktion bei der wir das „Elferwiible“, eine Statue vor dem Schwenninger Rathaus, verschönert haben, haben wir den folgenden Bericht an die bürgerliche Presse geschickt. Unseren Aufruf zur Demonstration am 8.März gibt es hier.
Mit einer anschaulichen Aktion am Equal Care Day macht das Bündnis 8. März darauf aufmerksam. Mit der Sanduhr und wehenden Rockschößen rennt das „Elferwiible“, wie die Statue vor dem Rathaus in Schwenningen genannt wird, immer noch gestresst nach Hause. Die Rathausuhr zeigt ja schon beinahe zwölf und das Essen ist noch nicht auf dem Herd. Als wäre die Zeit für Arbeiterinnen seit der Industrialisierung stehen geblieben.
Die „Elferwiible“ waren Arbeiterinnen, die Beruf, Haushalt und Familie unter einen Hut bringen mussten. Um 11 Uhr heulten die Fabriksirenen, sie eilten in die Geschäfte und nach Hause, damit das Mittagessen rechtzeitig für Männer und Kinder auf den Tisch kam. Um 13 Uhr ging es dann in der Fabrik weiter.
An der Doppelbelastung hat sich für Frauen bis heute nichts geändert.
Hausarbeit, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen – Frauen* arbeiten in Deutschland jeden Tag durchschnittlich viereinhalb Stunden zusätzlich unbezahlt. Denn Fürsorgearbeit ist immer noch hauptsächlich Frauensache. Das hat Folgen: viele Frauen* arbeiten in Teilzeit, schlechter bezahlt und in geringer qualifizierten Jobs, bekommen im Alter weniger Rente und sind finanziell abhängig vom Mann.
Damit die Zeit nicht weiter stehen bleibt, muss Bewegung für Frauenrechte her, so die „Elf Uhr Frau“ auf Nachfrage. Sie ruft deshalb dazu auf, am kommenden Montag am 8. März, dem Internationalen Frauentag, um 17:30 Uhr zur Demonstration für Anerkennung, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung auf den Schwenninger Marktplatz zu kommen.