Bericht Tag gegen Gewalt gegen Frauen Villingen-Schwenningen

Zum Tag gegen Gewalt an Frauen haben wir uns den öffentlichen Raum genommen. In der Schwenninger Innenstadt am Rande des Weihnachtsmarkt gab es dazu eine Aktion. Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter – unsere Wut und unser Widerstand auch.

Da wir nicht für jede Kleinigkeit um Erlaubnis bitten, haben wir bewusst die Aktion nicht angemeldet. Aktuell ist die Stadt in Villingen-Schwenningen gerade dabei eine schriftliche Umfrage durchzuführen, wie sicher sich denn die Bürger:innen in der Doppelstadt fühlen würden. Seitdem, egal zu welcher Uhrzeit, kommt einem ständig eine Streife entgegen, aber vor allem patrouillieren aufgeblasene Ordnungsamt Typen die sich wichtig fühlen dürfen und Präsenz zeigen.

Es braucht nicht viel um zu erkennen, welche Menschen sie als Störer und Gewalttäter identifizieren und vom Platz verweisen.
Es sind vor allem migrantische Jugendliche die sich in der Stadt treffen.

Gewalt gegen Frauen ist jedoch kein migrantisches Problem und gibt es überall auf der Welt. Mit dem rassistischen Stereotyp wird das Thema aus dem gesellschaftlichen Kontext gerissen und auf konstruierte Sündenböcke abgewälzt. Für uns jedoch ist klar: die Täter sind Männer und das geht untrennbar einher mit Patriarchat und Kapitalismus und kann nicht losgelöst davon betrachtet werden.
Mit mehr Kontrollen, Überwachung, Law and Order und dem präsentieren von Schuldigen einhergehend mit Rassismus, wird sich an der Situation für uns Frauen nichts ändern. Im Gegenteil, sexistische und rassistische Bullen, sind genauso Teil des Problems.

Auf all das haben wir mit Durchsagen, Flyer und einem Comic Streifen welchen wir in der Innenstadt auf großen Aufstellern aufgehängt haben zum Thema gemacht.

Mit einem Flashmob und einer Rede haben wir im Anschluss kurz die Weihnachtsidylle auf dem Markt unterbrochen und die Aufmerksamkeit auf uns gezogen.

Am Abend zeigten wir im Linken Zentrum Schwenningen den Film „Jiyan’s Story: Women’s Revolution“ der die Lebensgeschichte der YPJ-Kommandantin Jiyan Tolhildan erzählt, von ihrer Kindheit in einem Dorf in der Nähe von Efrîn bis zur Frauenrevolution, die in Rojava/Nordostsyrien stattfindet. Der Film erzählt die ganze Geschichte, wo die verschiedenen Kämpfe verwurzelt sind, wie sie miteinander verbunden sind und warum Frauen die Revolution anführen.

Jiyan Tolhildan starb am 22.Juli 2022 in der Nähe der Stadt Qamişlo als sie von einer türkischen Drohne bombardiert wurde. Sie befand sich auf dem Rückweg von einer Frauenkonferenz mit der 10 Jahre Frauenrevolution gefeiert wurde. Zusammen mit ihr wurden Roj Xabûr und Barîn Botan getötet.

Ebenfalls zum Tag gegen Gewalt an Frauen fand in Villingen-Schwenningen eine Plakatier und Propaganda Aktion statt. Wir wollen gerne darauf hinweisen. Kopiert haben wir den Bericht von de.indymedia.org.