Wir kämpfen für gleichen Lohn, Selbstbestimmung und die Rosen dazu!
Dafür auf die Straße zu gehen ist dringend notwendig. Wir Frauen kämpften und kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, in Kitas für Selbstbestimmung über unseren Körper, gegen Gewalt gegen Frauen und gegen die alltägliche Tretmühle der doppelten Ausbeutung durch Lohnarbeit und Reproduktionsarbeit, die von uns Frauen zusätzlich unbezahlt geleistet wird – bei der Kindererziehung, der Fürsorge für Angehörige, beim Kochen, Putzen, Waschen in der bürgerlichen Kleinfamilie.
Wenn nun ausgerechnet in elementaren Bereichen die finanziellen Mittel zusammengestrichen werden, sind als erstes wir Frauen betroffen. Der Rotstift wird auch bei den Haushaltsmitteln für die Gesundheitsversorgung, für Bildung, bei Kindern, beim Bürgergeld, Zuschüssen bei der Renten- und Pflegeversicherung angesetzt. Soziale Einrichtungen, im Gesundheitswesen und in der Reinigungsbranche werden weiter privatisiert. „Klassische Frauenberufe“ und Frauenarbeitsplätze werden in noch prekärere Arbeitsverhältnisse ausgelagert, die schon extrem belastenden Arbeitsbedingungen werden noch schlechter. Besonders betroffen sind davon auch ausländische und migrantische Kolleginnen.
Wenn der Profit für Wenige das oberste Ziel ist, bleiben Daseinsfürsorge und unsere Existenz, bleiben letztlich wir Frauen auf der Strecke. Während fast überall eingespart werden soll, werden Alleinig im Bundeshalt 2024 fürs Militär, für Aufrüstung und Krieg mehr Mittel bereit gestellt, in der Summe ca. 85 Milliarden Euro. Gemessen am Gesamthaushalt Deutschlands ist das fast jeder fünfte Euro. Krisen und Kriege als Perspektive: dieses patriarchale, kapitalistische System raubt uns unsere Zukunft.
Die Stimmung im Land zeigt, dass zunehmend auf Verunsicherung und realen Existenzängste, Rassismus und das Treten nach unten befeuert wird. Als Schuldige für die kapitalistische Krise werden Sündenböcke markiert und die Vertreibung von Migrant:innen und Geflüchteten als vermeintliche Lösung gefordert – in verschiedenen Ausprägungen und verbaler Rhetorik von der AfD bis zu den anderen Parteien.
Ein durch und durch reaktionäres und patriarchales Frauen- und Familienbild von AfD und co greifen direkt uns Frauen, unsere Selbstbestimmung und queere Menschen an und sind Teil der vermeintlichen Krisenbewältigung.
Im Ergebnis sollen wir, Arbeiterinnen und Angestellte, zurück an den Herd und Kinder kriegen. Nicht-heterosexuelle Menschen werden als nicht „normal“ ausgegrenzt und stigmatisiert, weil sie den Kriterien der bürgerlichen Ehe von „Mann, Frau, Kindern“ nicht entsprechen. Kein Thema ist die mit diesem Rollenbild verbundene existentielle Abhängigkeit der Frauen von Partnern und was das alles mit sich bringt. Abwertung, Anmache, Gewalt gegen Frauen gibt es in diesem Kontext nur, wenn sexuelle Übergriffe als Hetze gegen „Ausländer“ missbraucht werden können.
Dass Gewalt gegen Frauen und die doppelte Ausbeutung durch die zusätzliche unbezahlte Reproduktionsarbeit Folgen der patriarchalen, kapitalistischen Gesellschaft sind, soll unter dem Deckmantel von Moral und Mief des vergangenen Jahrhunderts versteckt werden.
Nein, diesen Rollback der von uns feministisch erkämpften Rechte nehmen wir nicht hin. Kehren wir das Ganze in sein Gegenteil! Wenn wir gemeinsam und unüberhörbar auf die Straße gehen für eine solidarische Gesellschaft ohne patriarchale Unterdrückung und Rassismus, für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, Umweltzerstörung, Vertreibung und Krieg, werden wir eine gewaltige Macht. Es liegt in den Händen von uns Frauen, die Welt zu verändern. Wir sind Teil der weltweiten feministischen Kämpfe für Frauenbefreiung und soziale Gerechtigkeit.
AmFrauenkampftag gemeinsam auf die Straße!
8. März 16:30 Uhr Auftakt und Demo Marktplatz Schwenningen