8.März Schwenningen: Bericht und Bilder

„Wut zu Widerstand – Frauen streiken, kämpfen, leben!“

Am Abend des internationalen Frauenkampftags gab es auch in Schwenningen wieder eine Demonstration, zu der das Bündnis 8.März aufgerufen hatte. Trotz der ungemütlichen Witterung ließen es sich an die 50 Teilnehmer:innen nicht nehmen am Abend des 8. März auf die Straße zu gehen: Für die internationale Solidarität mit den Frauen im Iran, den Erdbebengebieten in der Türkei und in Rojava, begleitet von der Parole Jin, Jiyan, Azadi. Seit dem gewaltsamen Tod der iranischen Kurdin Jina Amini begleitet diese Parole die kämpfenden Frauen in der ganzen Welt.

Bei der Demonstration wurde klar die patriarchale Gesellschaft in der wir leben, benannt. Mackertum, sexistische Anmache, Gewalt bis zu Femiziden und die doppelte Ausbeutung sind Ausdruck davon. Sie werden sich nicht in dieser kapitalistischen Gesellschaft auflösen lassen, die auf Profitmaximierung, Konkurrenz und Ausbeutung aufgebaut ist.

Und wie das Elferwiible früher rannte, rennen viele von uns Tag ein, Tag aus immer noch. Hausarbeit, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen – immer noch weitgehend Frauensache. Die Teilnehmer:innen brachten klar zum Ausdruck: „Das haben wir satt. Wir streiten dafür, dass für uns selbst, unsere Wünsche, unser Leben genügend Zeit übrig bleibt. Frau Leben Freiheit – das brauchen wir. Hier und überall.“

Dass wir Frauen das nicht einfach hinnehmen, wurde bei der Demonstration wütend und lautstark zum Ausdruck gebracht. Denn an der öffentlichen Sorgearbeit soll weiter gespart werden, auf Kosten der Löhne und miserablen Arbeitsbedingungen der Kolleg:innen im öffentlichen Dienst, in Kitas, Kliniken, der Pflege. Dafür soll weiter auf die geschlechtliche Arbeitsteilung zurückgegriffen werden. In einem Redebeitrag wurde auf die aktuellen Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst und die Warnstreiks vieler Kolleg:innen in Kitas, sozialen Diensten und Krankenhäuser eingegangen. Wir Frauen brauchen eine kollektive und gemeinschaftliche Daseinsfürsorge, deshalb sagen wir: mit dem feministischen Streik hin zum guten Leben! Es braucht 365 Tage im Jahr Frauenkampf, wenn wir in einer lebenswerten Welt leben wollen, ohne Patriarchat, Ausbeutung, Umweltzerstörung und Kriege.